Was ist Tandem-Gleitschirmfliegen, wie funktioniert es?
Heutige Gleitsegel sind elliptische Tragflächen von 20 bis 30 qm, deren Stoffkammern, vereinfacht gesagt, durch den "Fahrtwind" gefüllt und versteift werden. Verbunden ist der Pilot mit dem Gleitsegel durch die von der Segelunterseite herablaufenden Fangleinen und das Gurtzeug. Oder etwas schlichter ausgedrückt : Eine riesige, mit Luft gefüllte Matratze, unter der man in einem bequemen Sessel sitzt und sich die Welt von oben anschauen kann.
Gestartet wird üblicherweise von leicht geneigten Hängen. Dies geschieht, indem die vorm Gleitschirm stehende Pilot und Passagier langsam loslaufen . Durch den "Gegenwind" wird das Segel mit Luft gefüllt, steigt über den Piloten/Passagier und fängt an zu tragen. Nach einigen weiteren Beschleunigungsschritten hebem beide in die dritte Dimension ab.
Gesteuert wird der Gleitschirm durch eine rechte und linke Steuerleine, die das Gleitsegel einseitig abbremsen. Ausserdem ist es möglich, den Gleitschirm durch Gewichtsverlagerung zu steuern, indem man sich in seinem Gurtzeug nach einer Seite lehnt.
Ein moderner Gleitschirm hat einen Geschwindigkeitsbereich von ca. 23 - 50 km/h, wobei die Trimmgeschwindigkeit, also die Geschwindigkeit ohne Betätigung der Bremsen zwischen 33 und 36 km/h liegt. Die gleichzeitige Betätigung beider Steuerleinen vermindert sich die Geschwindigkeit, durch die Benutzung eines "Beschleunigers" erhöht sie sich. Wenn keine Aufwinde wehen, sinkt der Schirm mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Meter pro Sekunde in Richtung Erdboden und fliegt dabei gleichzeitig etliche Meter vorwärts. Die Gleitleistung moderner Gleitsegel liegt bei ca. 1 : 8, d.h. : ein Meter Höhe wird in 8 Meter Strecke "verwandelt".
An thermisch aktiven Tagen ist es im Alpenraum durchaus möglich, mit dem Gleitschirm Aufwinde auszunutzen und in Höhen von maximal etwa 4500m aufzusteigen. Gipfelüberhöhungen von 500-1000m sind keine Seltenheit. Mit zunehmender Flugerfahrung besteht die Möglichkeit, mit dem Schirm auf Strecke zu gehen, das heißt sich von Thermik zu Thermik zu hangeln und so größere Distanzen in ein im Flug zu überbrücken. Für Freizeitpiloten sind Strecken über 50km durchaus machbar, ambitionierte Piloten legen mit modernen Fluggeräten ohne weiteres 100km und mehr zurück. Profis, das heißt vor allem Wettkampf- und Testpiloten fliegen mittlerweile regelmäßig Aufgaben von über 200km, der Weltrekord liegt bei 335 km. Streckenflüge sind zwar nur an wenigen guten Tagen im Jahr möglich, dafür ist das Erlebnis dann aber um so intensiver" [Quellennachweis: http://www.gleitschirm-magazin.com/article.php3?id_article=153]
Ist Gleitschirmfliegen gefährlich?
Großgeschrieben wird - wie bei jeder Luftsportart - die Flugsicherheit. Gerade weil Drachenfliegen und Gleitsegeln junge Sportarten sind und liberal geregelt wurden, stehen Selbstdisziplin und Beachtung der Sicherheitsvorschriften im Vordergrund. Durch die eigenverantwortliche Beachtung bzw. Nichtbeachtung der persönlichen und gerätespezifischen Grenzen kann das persönliche Risiko in sehr hohem Masse vom Piloten selbst bestimmt werden.
Kernstück der Sicherheit sind ein zugelassenes Fluggerät "mit Gütesiegel", geeignete persönliche Ausrüstung und eine ordnungsgemäße Pilotenausbildung. Wegen eventueller Notfälle ist vorgeschrieben, ein Rettungsgerät mitzuführen, das aus einem speziell zugelassenen Fallschirm besteht. Wenn dann noch die allgemeinen Sicherheitsgrundsätze wie Flugvorbereitung, Betriebsgrenzen, Ausweichregeln, Lufträume etc. beachtet werden, steht einem sicheren Flugvergnügen nichts im Weg. [Quellennachweis: http://www.gleitschirm-magazin.com/article.php3?id_article=153]